Wir sprechen von einer scharfen Kante, wenn zwei glatte Flächen ohne eine Rundung zusammenstoßen. Also:
die beiden Flächen müssen glatt sein. D.h. insbesondere, dass keine deutlichen Riefen oder Scharten da sein dürfen. Und wenn eine der Flächen vom Rost zerfressen ist, kann man deswegen kaum von Schärfe sprechen. Auch Schleifspuren von groben Steinen stören da.
die Flächen müssen sich in einer Kante (genannt Schneidkante), und nicht in einer Rundung treffen (es darf auch kein Grat existieren). Eine Rundung/Grat müssen so gut wie möglich entfernt werden. Daran sieht man sofort, dass Schärfe relativ ist, je nachdem, wie viel Rundung/Grat übrig bleibt.
Ob Stemmeisen (Stechbeitel) oder Hobeleisen: für die Flächen, die die Schneide bestimmen gibt es viele mögliche Varianten. Was es aber immer gibt:
die Spiegelseite (Rückseite), die möglichst eben sein soll (außer wir haben eine hintere Mikrofase)
die Fase: die schräge Flache, die ebenfalls glatt und eben sein sollte (wenigstens der letzte Millimeter vor der Schneide).
Abb.: Fase und Spiegelseite bilden eine scharfe Schneidkante (hier: gerade Fase)
Das Bild ist ein bisschen irreführend: Die beiden Flächen müssen nur in der direkten Nähe der Schneidkante glatt sein. Siehe die Abschnitte